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Nachhaltigkeit: Eine wertebasierte Wirtschaft

Wer kennt sie nicht, die Argumente gegen Nachhaltigkeit:

„Das ist doch alles nur Unfug. Das ist nur eine Modeerscheinung, die nach der nächsten Krise wieder ausstirbt. Das Einzige was zählt ist höher, schneller, weiter.“ Doch Veränderung wurde bekanntlich noch nie gerne angenommen.

Nachhaltigkeit ist kein Modewort, so wie es anfänglich von Gegnern aufgefasst wurde. Denn Unternehmen, welche jahrelang gegen die Prinzipien der Nachhaltigkeit gewirtschaftet haben, müssen um so öfter feststellen, dass sich unsere Gesellschaft in einer Phase der Veränderung befindet und verstärkt auf die CSR Aktivität eines Unternehmens achten. Marktanteile und Profit können nicht nur mehr mit purem Größenwahn und Billiglöhnen gewonnen werden, wie der Fall Schlecker zeigt (Ramge, 2012).
Profit funktioniert nur noch mit den Taktiken des ehrbaren Kaufmanns, welcher schon im 12. Jahrhundert den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg zum Ziel hatte. Erfolg stellte sich durch praktische Fähigkeiten und einem tugendhaften Verhalten ein. Die Lehre des ehrbaren Kaufmanns wurde seit jeher in Kaufmannshandbüchern gelehrt und ist auch Bestandteil der heutigen Betriebswirtschaftslehre.

Nachhaltigkeit ist eine Grundeinstellung. Eine Richtung, die das soziale und natürliche Umfeld mit den Werten einer freien Wirtschaft vereint.
Jedes Unternehmen nimmt Einfluss auf sein Umfeld – mit jeder Entscheidung, mit jedem Geschäft, ob es will oder nicht. Doch wie kann ein Unternehmen mit diesem Einfluss eine positive Auswirkung erwirken? Eine Weise, wie die Nachhaltigkeit anschaulich erklärt werden kann, ist anhand eines Mobiles. Die identische Gewichtung der einzelnen Elemente hält das Mobile in Balance. Nur in ihrer Symbiose können die Elemente die Balance eines ausgeglichenen Systems bilden. Wird ein Element überbewertet und Entscheidungen werden nur in Anbetracht eines einzelnen Elements getroffen, gerät das Gebilde ausser Balance. Diese bildliche Darstellung kann auch auf die Wirtschaft projiziert werden. Findet hier ein Einklang der Elemente statt: Mensch, Natur und Profit, kann man von einer stabilen nachhaltigen Wirtschaft sprechen.

Die Pharmazeutische Industrie hilft seit Jahrzehnten direkt Menschenleben zu retten, das Leben zu erleichtern oder zu verschönern. Den sozialen Nutzen ungeachtet, geriet die Pharmazeutische Industrie in den letzten Jahren in den Fokus der Öffentlichkeit und war Gegenstand heftiger der Medienkritik. Dem zu Grunde lagen rückführbare negative Einflüsse auf die Umwelt und die Gesellschaft.

Kernthemen der sozialen Auseinandersetzung waren neben der Wirksamkeit und Verträglichkeit der Produkte, auch der Zugang zu Medikamenten in Entwicklungsländern und Einkommensschwachen in Industrieländern. Aufgabe der Pharmazeutischen Industrie ist es nicht nur mit ihren Produkten und Dienstleistungen das Leben der Gesellschaft zu verbessern, sondern auch als Verbesserer des Sozialsystems zu fungieren. Dem gleichgestellt sind die Anfechtungen, dass die Industrie, mit ihrem  enormen Energieverbrauch und Produktionsabfall sowie den Wirkstoffrückständen, negative Belastungen auf die Natur nach sich zieht. Studien zufolge erreichen jedoch eine Reihe an Pharmazeutischen Unternehmen ein sehr hohes Niveau im Bereich des Umweltschutzes.

Eine wertebasierte Wirtschaft hängt von jedem Einzelnen ab. Jeder Einzelne muss seine Geisteshaltung ändern und auf Dauer sein Handeln nachhaltig ausrichten. Ganz getreu einer Chinesischen Weisheit: „Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die Einen Schutzmauern, die Anderen bauen Windmühlen“, gilt es, die Chancen zu erkennen und dadurch eine wertebasierte Wirtschaft zu schaffen.

Weiterführende Literatur:
Harvard Business Manager: Neue Werte für das Management, Nr. 2 (2012)
Ramge,Thomas: Eine Dimension mehr. In: Brand Eins 4 (2012), S. 100 ff
Holzer, Andreas: Packungsbeilage für Investoren: Eine Analyse der Sozial- und Umweltaspekte der pharmazeutischen Industrie. (2005)

Bildquellen:

  • iStock_000053535254_Small: ©iStock.com/vitomirov