Zum Inhalt springen

Vier Goldene Tabletten: Ärzte würdigen BioNTech

  • 5 min Lesezeit
  • von

Es vermag nicht zu überraschen, dass im Pandemiejahr 2021 der Preis für das beste pharmazeutische Unternehmen an BioNTech geht – die Firma, die scheinbar aus dem Nichts binnen eines Jahres den ersten COVID-19-Impfstoff auf den Markt brachte. Dass gleich vier von acht befragten Facharztgruppen ein und dasselbe Unternehmen mit der „Goldenen Tablette“ auszeichnen, ist indes ein Novum auch in der 20-jährigen Geschichte der Pharma Trend-Studien.

Welchem Unternehmen würden Sie für das Jahr 2021 die „Goldene Tablette®“ als bestes pharmazeutisches Unternehmen verleihen? Auf diese Frage nannten in den Pharma Trend Studien 2021 Ärzte aus vier Facharztgruppen spontan die Firma BioNTech aus Mainz: Gastroenterologen, Gynäkologen, Pädiater und die „Königsklasse“ der Allgemeinmediziner/Praktiker sowie Internisten. Die 2008 gegründete BioNTech SE mit Hauptsitz in Mainz machte ihrem Namen Biopharmaceutical New Technologies alle Ehre: Im Jahr 2020 gelang die Entwicklung und bedingte Zulassung des ersten aktiven mRNA Impfstoffes gegen COVID-19 (BNT162b2/ Comirnaty®). Die Impfstoffentwicklung ist in 10 Monaten unter Einhaltung der wissenschaftlichen und ethischen Standards gelungen. Das war mit Abstand die schnellste Impfstoffentwicklung in der Geschichte der Medizin. Von dem mRNA-Impfstoff wurden bislang in Deutschland 84 Mio. Impfdosen und weltweit über 1,4 Mrd. in über 130 verschiedene Länder und Regionen ausgeliefert.

„Eine ganz starke Vision“

„Die goldenste der Goldenen Tabletten“ überreichte Laudator Tom Ronneberg vom Ärztenetzwerk esanum am 14. September im Deutschen Museum in München an Dr. med. Michael Boehler, Vice President Global Commercial und General Manager bei BioNTech. Seine Dankesworte richtete Boehler „an alle, die für uns eingestanden sind, an alle Kolleginnen und Kollegen bei BioNTech sowie allen anderen, die die Entwicklung mit uns vorangetrieben haben“. Bei der Frage, wie sich das Unternehmen den großen Erfolg erkläre, erinnerte Boehler an BioNTech‘s Wurzeln in der molekularbiologischen Forschung: Die von BioNTech etablierten Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA)-basierten Therapieplattformen dienen als Basis der Entwicklung für Immuntherapien und Impfungen – sei es als individualisierter Impfstoff gegen Krebs, Infektionskrankheiten oder seltene Erkrankungen. BioNTech verfügt über mehr als 200 Patentfamilien. „Wir haben seit 2008 an der individualisierten Krebstherapie geforscht und die Entwicklung der mRNA Technologie vorangetrieben. Die jahrzehntelange Immuntherapie Expertise war die Basis, mit der wir Anfang letzten Jahres in die Impfstoffentwicklung gehen konnten.“ Man habe „eine ganz starke Vision“ vor Augen gehabt; er glaube aber, dass letztlich die praktische Umsetzung das Entscheidende gewesen sei, „mit einem beeindruckenden Team, das schnell, dynamisch und flexibel gearbeitet hat.“ Ein weiterer Erfolgsfaktor sei die gute Zusammenarbeit mit den Partnern, regulatorischen Institutionen und Fachverbänden gewesen. Schließlich habe man mit dem US-Unternehmen Pfizer einen starken international aufgestellten Partner an der Seite gehabt.  

Frucht der Grundlagenforschung

BioNTech SE (Biopharmaceutical New Technologies) wurde 2008 in Mainz gegründet und ist seit Ende 2019 börsennotiert. Das Immuntherapie-Unternehmen der nächsten Generation, leistet bei der Entwicklung von Therapien für Krebs und anderen schweren Erkrankungen Pionierarbeit. Das Unternehmen kombiniert eine Vielzahl moderner therapeutischer Plattformen und Bioinformatik-Tools, um die Entwicklung neuartiger Biopharmazeutika rasch voranzutreiben. Das diversifizierte Portfolio an onkologischen Produktkandidaten umfasst individualisierte Therapien sowie off-the-shelf-Medikamente auf mRNA-Basis, innovative chimäre Antigenrezeptor (CAR)-T-Zellen, bispezifische Checkpoint-Immunmodulatoren, zielgerichtete Krebsantikörper und Small Molecules. Auf Basis seiner umfassenden Expertise bei der Entwicklung von mRNA-Impfstoffen und unternehmenseigener Herstellungskapazitäten entwickelt BioNTech neben seiner vielfältigen Onkologie-Pipeline gemeinsam mit Kollaborationspartnern verschiedene mRNA-Impfstoffkandidaten für eine Reihe von Infektionskrankheiten.
BioNTech beschäftigt über 2.000 Mitarbeiter aus mehr als 60 Ländern. Der Frauenanteil liegt bei 54%, im Top-Management bei 45%. Insgesamt verfügt das Unternehmen über elf Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstandorte auf der ganzen Welt.

Biontech Preisverleihung 2021
Moderatorin Tamara Sedmak, Tom Renneberg (Geschäftsführer esanum) und Dr. Michael Boehler, Vice President Global Commercial and General Manager, BioNTech, anlässlich der Preisverleihung © Effingerphotography

Über die Preisverleihung

Die Bekanntgabe der facharztspezifischen Awards und des fachübergreifenden Rankings erfolgte am 14. September 2021 im Deutschen Museum in München. Die Festreden hielten der Schirmherr der Veranstaltung, der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek, Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege sowie Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie. Moderiert wurde die festliche Preisverleihung durch die TV-Moderatorin Tamara Sedmak (Sat 1, n-tv, N24).

Pharma Trend – Die Marktforschung zu Innovation und Nachhaltigkeit

Grundlage für das Ranking und die Awards ist die Benchmark-Studie Pharma Trend, die in der Kategorie Rx seit dem Jahr 2000 in Deutschland jährlich bei Ärzten und seit 2018 auch in den Kategorien OTC und Orhan Drugs sowie seit 2019 zusätzlich in der Kategorie Specialty Care im Auftrag der Zeitschrift PharmaBarometer durchgeführt wird. In 2021 wurde die Studie um die Kategorien „Diagnostik“ und „Digitale Gesundheitsanwendungen“ erweitert. Mit der Erweiterung des Pharma Trend werden Unternehmen in Pharma und Medizintechnik über deren wichtigsten Stakeholder – Ärzte, Apotheker und Patienten – zu Innovation und Nachhaltigkeit bewertet. In diesem Jahr wurde der Pharma Trend bei 700 Ärzten, darunter Allgemeinmediziner, Dermatologen, Gastroenterologien, Gynäkologen, Onkologen/Hämatologen, Pädiater und Urologen, sowie 100 Apothekern und 600 Patienten online durchgeführt.

Weitere Informationen auf https://pharma-trend.com